Die Tai Yang Schicht umfasst die Blasen- und die Dünndarmleitbahn. Tai Yang bedeutet „Höchstes Yang“. Blase und Dünndarm sind Yang-Organe und sind unter diesen die reinsten, d.h. „Yangisten“. Es treten auf diesen Leitbahnen unter anderem Auffälligkeiten bei einem starken Yin-Mangel (d.h. ein Mangel an Blut und anderen Nährflüssigkeiten) an anderen Stellen, vor allem im Herz und Nierenbereich, auf.
Die Kopfschmerzen treten dann auf der Blasenleitbahn auf, die über den Dünndarm mit dem Herzen und über die Wandlungsphase Wasser mit der Niere verbunden ist. Sie zieht sich vom inneren Augenrand oben über den Kopf, dicht neben der Mitte des Schädels bis zum Nacken herunter (sie geht dann weiter über den Rücken und hinteren Beinanteil bis zur Kleinzehe).
Wenn das Herz durch einen Yin-Mangel in einen relativen Yang-Überschuss entwickelt (Yin und Yang müssen immer im Gleichgewicht sein), gibt es die pathogene Hitze (das Yang) an den Dünndarm weiter. Da das Herz der „Kaiser“ ist, werden alle Pathogene so weit das möglich ist, von ihm weggeleitet. Da der Dünndarm der Yang-Aspekt des Herzens und mit ihm über die Wandlungsphase Feuer verbunden ist, wird der relative Yang-Überschuss des Herzens zunächst zum Dünndarm geleitet. Dieser ist wiederum über die Tai Yang Schicht mit der Blase verbunden und so landet das Yang in der Blasenleitbahn.
Ein Yin-Mangel des Herzens kann durch einen Yin-Mangel der Niere entstehen, da die Niere mit dem Herz über die Feuer-Wasser-Achse verbunden ist und dieses mit Yin versorgt. Ein Yin-Mangel der Niere entsteht bei anhaltendem Yin-Konsumierenden Zuständen an anderen Stellen im System, da die Niere als Quelle der Ursprungsenergie das System sowohl mit Yin als auch mit Yang Energien unterstützt, wenn es zu Defiziten kommt. Vor allem die Leber, die wie das Herz sehr viel Blut enthält es eng mit dem Nieren-Yin verbunden.
Zu einer Unterversorgen des Herzens mit Yin durch die Niere, kann auch durch eine Störung der Feuer-Wasser-Achse kommen. Dazu kann es durch Schockerlebnisse, wie den Tod eines nahestehenden Menschen kommen.
Wichtig ist natürlich auch das Essen von Yin stärkenden Lebensmitteln. Lebensmittel die das Yin stärken sind zum Beispiel Wasser, Obst und Gemüse. Eher Yang stärkend ist zum Beispiel Wildfleisch. Energetisch heiß ist Alkohol (andere Drogen schädigen auch v.a. das Nieren-Yin). Auch die Verdauung ist wichtig. Eine starke Mitte, d.h. ein gutes Milz-, Magen- und Dünndarm-Qi sind wichtig für eine gute Nährflüssigkeitsproduktion aus den zugeführten Lebensmitteln.
Das Lungen-Qi sorgt dann für eine gute Verteilung der Säfte. Der Dickdarm ist wichtig für eine weitere Flüssigkeitsresorbtion aus dem Nahrungsbrei.