Die Lunge ist durch ihre direkte Verbindung mit der Umwelt über Mund, Hals und Rachen sehr anfällig für Pathogene von außen. Dabei kann es sich um Keime handeln oder Allergene wie Pollen, die über die Atemluft in die Lunge gelangen aber auch um Kälte, die das Lungen-Qi schwächt. In letzteren Fall kommt es zu einem leichten Husten mit dünnflüssigem Sputum, Halskratzen und einer Abneigung gegen Kälte. Dies nennt man auch Erkältung, verursacht durch das äußere Pathogen Kälte. Es handelt sich um eine akute und vorüber gehende Erkrankung. Bei chronischem Husten spielen auch innere Pathogene und Vorgänge eine Rolle.
Ein inneres Pathogen ist Feuchtigkeit. Feuchtigkeit ist im Unterschied zur Nährflüssigkeit unrein. Aus Feuchtigkeit kann Schleim werden, wenn die Feuchtigkeit eindickt.
Feuchtigkeit entsteht vor allem wenn die Mitte schwach ist. Dann wird aus der zugeführten Nahrung nicht die reine Nährflüssigkeit extrahiert und der Rest an die Ausscheidungsorgane Weitergeleitet, sondern es gelangt auch unreines ins System. Auch die Nahrung kann für die Entstehung von Schleim verantwortlich sein. So begünstigt zum Beispiel viel fette Nahrung die Entstehung von Schleim. Auch starker Zuckerkonsum spielt eine Rolle, da dieser vor allem das Milz-Qi schwächt, was die Produktion unreiner Flüssigkeiten stark begünstigt.
Die Nährflüssigkeit steigt von der Mitte zunächst zur Lunge auf, um durch diese Verteilt zu werden. Deshalb kommt es bei einer schwachen Mitte, wenn die aufsteigende Nährflüssigkeit unrein ist, meist zuerst zu Schleimretentionen in der Lunge, das heißt, zu produktivem Husten und evtl. auch zu Schnupfen (die Nase gehört in der Chinesischen Medizin zur Lunge).
Kinder haben physiologisch eine schwache Mitte, deshalb sind sie von eben genannten Symptomen besonders häufig betroffen.
Die Feuchtigkeit in der Lunge kann durch verschiedene Ursachen zu immer zäheren Schleim eindicken. Hier spielt vor allem Hitze in der Lunge eine Rolle, die die Flüssigkeiten/ das Yin aufzehrt und damit zu einer Eindickung des Feuchtigkeitsschleims beiträgt. Dies kann durch Blut-Hitze passieren, die durch die Emotionen Wut in der Leber und durch anderen Emotionen im Herzen entstehen kann. Auch nicht ausgeheilte Infekte erzeugen Hitze.
Es kann auch Hitze durch ein Yin-Defizit entstehen. Faktoren die das Lungen-Yin schädigen sind Rauchen, Stress und Trauer.
Wichtig ist hier viel zu trinken um den Schleim wieder zu verflüssigen und energetisch heiße und fette Nahrung zu meiden.
Zäher Schleim lässt sich schlecht abhusten. Es kommt zu unproduktivem Husten, der auf Dauer das Lungen-Qi schwächt. Das Lungen-Qi ist wiederum wichtig um den Schleim zu lösen.
Trauer kann das Lungen-Qi blockieren und damit auch das Lösen und Abhusten des Schleims erschweren. Bewegung stärkt das Lungen-Qi, weshalb sich auch Bettlägerigkeit bei einer Lungenerkrankung ungünstig auswirkt.
Auch ein schwaches Nieren-Qi wirkt sich auf die Bewegung der Lunge aus, da die Niere das Lungen-Qi empfängt. Wenn die Niere zu schwach ist, kann sie das Lungen-Qi nicht empfangen und eine tiefe Einatmung wird dadurch erschwert.